Review

The Doppelgangaz

HARK

Groggy Pack/ hhv.de • 2013

Trotz oder vielleicht auch aufgrund der Tatsache, dass EP und Matter Ov Fact seltsame Vorlieben für glatzköpfige XXL Barbies und ekelige Geschichten haben, sympathisiert man gerne mit den Beiden. Findet man das Augenzwinkern, das sich hinter ihrem mystischen Gehabe verbirgt, hat man umso mehr Spaß mit ihrer Musik. Auch auf ihrem neuen Machwerk »HARK« führen The Doppelgangaz ihre bisherige musikalische und lyrische Ausrichtung konsequent weiter. Warme, dreckige, samplelastige Boom-Bap-Beats untermalen wie gewohnt die neusten Anekdoten des Groggy Pack. Aufgewertet wird das Ganze durch viel Vinylknacken, leidenschaftliches Husten oder ähnlich unangenehme Geräusche und kleine, aber feine Interludes. Besonders letztere tauchen häufig auf und sorgen für Kurzweiligkeit in dem einheitlichen Klanggerüst. Wer noch nicht genug von dem typischen, entspannten Doppelgangaz-Sound und ihn noch nicht sattgehört hat, dem wird auch diese neue LP Vergnügen bereiten. Schade nur, dass uns die beiden Haie aus dem New Yorker Untergrund nicht einmal vierzig Minuten lang mit ihrem neuen Material beglücken. Genau wie »Lone Sharks« funktioniert »HARK« übrigens mit am besten, wenn man sich schläfrig und alkoholisiert in den frühen Sonntagstunden auf dem Nachhauseweg von einer ausgelassenen Party befindet.