The Budos Band – Wo bleibt das weibliche Publikum?

01.09.2010
Foto:Daptone Records
Die Budos Band sind in den letzten Jahren eine der heißesten Afro-Beat-Kombos Nordamerikas geworden.

Elf Musiker, dreizehn Instrumente und jede Menge Bärte: So könnte man kurz und knapp The Budos Band beschreiben. Das diese musikalische Großfamilie aus Staten Island, New York dabei auch noch leidenschaftlichen und explosiven Funk produziert, sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben. Begonnen hat alles vor fünfzehn Jahren, als man sich durch die Liebe zum HipHop und der Leidenschaft zum Skateboarden erstmals zusammenfand und kennenlernte. Seit nunmehr acht Jahren greifen die Jungs als Budos Band zu Drums, Saxophon und Co., und haben es durch ihre unverkennbare Art zu Performen sogar auf das berühmte Label Daptone Records geschafft, Heimat von Sharon Jones and the Dap-Kings. Ihren Sound beschreiben sie selbst als eine Art »Afro-Rock/Afro-Beat« , so in etwa, als würde sich James Brown mit Curtis Mayfield zum Jammen verabreden. Das Publikum ist dabei breit gefächert: vom Biker über den Alt-Hippie, bis hin zum musikverliebten Plattensammler ist scheinbar alles dabei, was sich für gute Musik begeistern kann. Nur Frauen, so klagt die Budos Band, könnten sich ruhig mal öfter auf einen ihrer Gigs verirren, denn »unglücklicher Weise sind die meisten unserer Hörer eher männlich.«

Gespielt hat die Combo bereits in Amerika, Kanada und auch schon in Europa. Ganz gleich wo sie auftreten, laut eigener Aussage begegnen ihnen die Menschen überall mit Liebe und feiern ihre Musik. Auch wenn man meinen könnte, eine solch große Gruppe sei vor allem auf Tour oder beim Proben nur schwer zu kontrollieren, so trifft bis jetzt eher das Gegenteil zu: »Die jahrelangen Gigs und Sessions ließen uns als Gruppe noch enger zusammenrücken«, sagt Jared Tankel im Interview, sodass mit der Zeit aus Einzelkönnern ein wahrlich verschworener Haufen entstehen konnte, in dem »jeder weiß, wo sein Platz ist«. Für das neue Album The Budos Band 3 ließen sich die Jungs nun intensiver von den Rock- und Metalwurzeln ihres Drummers und ihres Bassisten beeinflussen, was dazu führte, dass die Platte nun deutlich düsterer und härter klingt als ihre Vorgänger: »Es ist anders als alles, was ihr bis jetzt gehört habt«, bereiten uns die Budos schon einmal vor. Auch in Zukunft will man als Band erstmal so weitermachen wie bisher und sich dabei treu bleiben. »Nur«, sagt Jared Tankel am Ende, »die Weltherrschaft soll dann doch noch irgendwann drin sein.«