Keine halben Sätze – Proband: Sir Serch

28.08.2012
Foto:Tobias Hoffmann / PhyreWorX
Wir geben den Anfang des Satzes vor, unser Interviewpartner ergänzt diesen dann in seinem Sinne. Diesmaliger Proband: Sir Serch. Leistung: Der Rapper und Schauspieler aus Berlin liebt es unkonventionell, bei ihm hat der Antigroove Methode.

Die Bühne zu betreten, ist für mich wie in meine Lieblings-Kuschelhausschuhe zu steigen. (lacht)

Wenn ich vor einem Auftritt heiser bin, dann konsumiere ich GeloRevoice, das krasseste Mittel, um die Stimme wieder herzustellen. Das kann ich jedem Rapper nur empfehlen.

Das letzte Mal richtig aufgeregt, war ich gestern Nacht vor meinem Auftritt auf dem Splash!-Biergarten, weil ich lange keinen Rap-Auftritt mehr gehabt habe.

Wenn das Publikum buht, dann muss man erst mal versuchen, das wieder zu retten. (grinst)

Wenn die Fankurve ins Theater geht und »Schauspieler« ruft, dann ist man in Anklam. (lacht)

Weil ich Schauspieler bin, kann ich immer noch Rapper sein, so wie Childish Gambino oder Mos Def. Es ist heutzutage glaube ich kein Frevel mehr.

Weil ich Rapper bin, sollte ich eigentlich zu cool sein, um Schauspieler zu sein.

Weil ich beides bin, bin ich gespalten, aber auch gut ausgelastet.

Gegen den Groove zu sein, bedeutet gegen den Strom zu schwimmen, dass der Beat ein bisschen stockt und dass man nicht super gerade darüber flowt. Hauptsache Anti.

Groove ist was für Leute, die früher so ganz schlimme R’n’B-Balladen gehört haben, auf Radiosendern in Berlin-West. (grinst)

Eine Maske brauchen nur Künstler, die erfolgreich sein wollen. (lacht)

Ein Ideal ist gefallen, wenn man so viele Kompromisse eingegangen ist, dass man sich am Ende nicht mehr wiedererkennt.

Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem Oscar, einem Grammy oder einem Tony, dann fände ich es sehr unterhaltsam einen Tony zu bekommen, da ich bestimmt ein sehr miserabler Musical-Darsteller bin.