Keine halben Sätze – Proband: Twit One

04.09.2012
Foto:Tobias Hoffmann / PhyreWorX
Wir geben den Anfang des Satzes vor, unser Interviewpartner ergänzt diesen dann in seinem Sinne. Diesmaliger Proband: Twit One. Leistung: Er marschiert der Kölner Beatmaker-Szene voran und überrascht mit immer neuen Kollaboration.

Ein 10“-Album hat den Vorteil, dass es zeitlich begrenzt ist, zum Beispiel auf 16 Minuten. In 16 Minuten kannst du eine ganze Menge machen, zum Beispiel Nudeln kochen. Eine 7“ kannst du auflegen zum Zähneputzen. Und zu einer 12! kannst du Liebe machen und noch ganz andere Sachen.

Im Vergleich zwischen CD und Vinyl, verkauft Vinyl sich an die besseren Leute. (grinst)

Die deutsche Beatmaker-Szene ist umfangreich, wie es mir erscheint, weil alleine schon mein ganzer Freundeskreis aus Beatmakern besteht.

Mein Hang zu spanischen Bezeichnungen kommt daher, dass ich 2011 einen Spanisch-Kurs am Institut Español in Köln gemacht und dabei ein paar Vokabeln aufgeschnappt habe. Und beim Speichern der Beats habe ich dann einfach genommen, was mir im Kopf umhergeschwirrt ist.

Ohne Samples wäre mein Sound nicht mein Sound. Nur einzelne Synthesizer-Töne wahrscheinlich. (lacht) Das kann ich mir gar nicht vorstellen.

Wenn meine Festplatte crasht, dann habe ich ein Problem, wie es erst letztens geschehen ist. Lazy Jones hat meine Festplatte runter geworfen und sie geht seitdem nicht mehr. Da gehen auf jeden Fall ein paar hundert Beats und einige unveröffentlichte Projekte flöten, wenn die nicht repariert werden kann.

Ohne meinen Laptop ähm, ich habe gar keinen Laptop. (lacht)

Wenn ich auflege, dann am liebsten an einem Dienstag im Stecken in Köln mit Jazz- und Soul-Platten und ein bisschen entspannter brasilianischer Musik.

Wenn bei meinem Set keiner tanzt, habe entweder ich einen schlechten Tag erwischt oder die Leute.

Ein Beat, den ich gerne selbst produziert hätte, wäre zum Beispiel … ahh, ich könnte ganze Alben nennen, die ich gerne produziert hätte. Wenn ich einen nennen müsste, wäre das »Put A Curse On You« von Quasimoto, den Madlib gemacht hat.

Der Zufall spielt beim Produzieren eine große Rolle. Ich verlasse mich mittlerweile sogar auf den Zufall, er ist ein wichtiger Bestandteil meiner Art Beats zu bauen. Ich bin so weit, dass ich mich locker machen kann, weil ich weiß, der Zufall kommt gleich durchs Fenster herein. Ich fange einfach an und durch den Zufall wird sich alles ergeben.

Ein eigenes Label zu haben empfehle ich jedem da draußen.