Glenn Astro – 10 Favourites

04.03.2014
Zwei herzen schlagen in seiner Brust: Hip Hop und House. Diese beiden Welten auf souveräne Art zu verbinden, ist die Leidenschaft des aus Essen stammenden Producers Glenn Astro. Uns verriet er heuer seine 10 Favourites.

Seit einigen Jahren veröffentlicht der ursprünglich im Hip Hop sozialisierte Glenn Astro auf verschiedenen Labels wie Outernational, WotNot Music oder Odd Socks seine House-Produktionen. Inzwischen von Größen wie Max Graef oder Brandt Brauer Frick protegiert und zuletzt als Teil ihrer jüngst veröffentlichten DJ-Kicks gefeatured, scheint der große Durchbruch kurz bevorzustehen. Soeben ist seine neue EP »Chemistry« auf dem dänischen Plattenlabel Tartelet Records erschienen. Darauf weiß er erneut auf souveräne Art und Weise die beiden Welten – House und Hip Hop – des Musikers aus Essen zu vereinen. Für diesen Sommer ist nun sein Debütalbum angekündigt. Es wird auf dem Label The Gym erscheinen, das schon die Alleingänge der Mitglieder von Brandt Brauer Frick als auch Releases von Nina Kraviz oder Nano Nansen verantwortete. Bevor der inzwischen mehr in Berlin als im heimischen Ruhrpott spielende Produzent und DJ gar keine Zeit mehr hat, baten wir ihn um eine Auflistung seiner 10 Favourites. Herausgekommen ist eine intuitive, spontane und ehrliche Liste, denn, so Glenn Astro selbst, »hätte ich eine absolute Top 10 machen müssen, hätte es wahrscheinlich ein halbes Jahr gedauert«.

1 – »Rule« by Actress
taken from the LP »Ghettoville«, Werkdisc 2014
Find it at hhv.de: 3LP Glenn Astro:* Actress habe ich erst seit dem Album »Splazsh« auf dem Radar, war dann aber direkt geflasht von dem Sound. Ich glaube hier passt die Beschreibung unkonventionell ganz gut. Ich mag auch diese ganz spezielle Soundästhetik, extrem Lo-fi quasi. Ich finde es auch immer wichtig, wenn man so einen »Signature Sound« heraushören kann. Es gibt wenige, die man sofort erkennt…

2 – »Burn Out by Cinematic Orchestra
taken from the LP »Everyday«, Ninja Tune 2013
Find it at hhv.de: 2LP Glenn Astro:* Klassiker! Ich glaub »Burn Out« hat eines meiner Lieblings (Rhodes-)Solos überhaupt. Generell ein zeitloses Album.

3 – »ARP3« by Floating Points
taken from the EP »Shadows«, Eglo 2011
Find it at hhv.de: EP Glenn Astro:* Auch jemand mit einer sehr eigenen Soundsignatur. Klingt jetzt zwar etwas abgedroschen, aber ich liebe den warmen, analogen Sound. Der ist sehr organisch, obwohl es elektronische Musik ist. Was ich an Floating Points auch so sehr mag ist, dass er scheinbar mit allen Genres umgehen kann, ob es eine Nummer mit gebrochenem Rhythmus ist, 4×4 Drums oder im 90 bpm-Bereich. Trotzdem hört man immer heraus, dass es von ihm ist und vor allem klingt es immer natürlich, als ob er sein Leben lang nix anderes gemacht hätte. Dazu auch noch ein extrem guter DJ.

4 – »Idioteque« by Radiohead
taken from the 2×10″ »Kid A«, EMI 2004
Find it at hhv.de: 2×10″ Glenn Astro:* Idioteque hat mir damals Brudi, partner in crime und ehemaliger Mitbewohner Rasho T gezeigt. Hat mich völlig umgehauen. Ich hatte den Track Jahre lang nur auf einer gebrannten CD ohne Trackliste, daher war es immer nur »Track 8« für mich haha. Vor ein paar Jahren hab ich mir dann endlich das Album gekauft. Ein unglaublicher Song und ein starkes Album. Scheinbar kam zu der Zeit das erste Kaos Pad raus, zumindest hören sich die Effekte, die Thom Yorke da auf seine Stimme geklatscht hat, stark danach an.

5 – »Things Fall Apart« by The Roots
taken from the 2LP »Things Fall Apart«, Music On Vinyl 1999
Find it at hhv.de: 2LP,CD Glenn Astro:*Meiner Meinung nach immer noch das beste Album von The Roots, schon allein wegen »You Got Me« und »Act Too«.

6 – »Itzehoe« by Max Graef
taken from the LP »Rivers Of The Red Planet«, Tartelet 2014
Glenn Astro: Dass ich ein Max Graef-Fanboy bin, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Einer von unzählig vielen geilen Tracks von ihm. Obwohl es ja offensichtlich eine House-Nummer ist, schwingt da so viel Hip Hop-Attitüde mit, der Groove und der dreckige Sound und diese Bassline und und und…

7 – »Real Special« by Moire
taken from the 12" »Rolx«, Rush Hour 2013
Find it at hhv.de: 12" Glenn Astro:* Geiler Techno! Punkt.

8 – »Waves Vol. 1« by Crydamoure
taken from the LP »Waves Vol. 1«, Crydamoure 2000
Glenn Astro: Ich wage mal zu behaupten, dass hier mit »Holiday On Ice« der Blueprint für »Around The World« drauf war. Ist natürlich reine Spekulation, haha. Ich glaub ohne das ganze French Touch-Zeug und vor allem ohne dieses Label hätte ich nicht angefangen House zu machen!

9 – »Matte (IMYRMIND Remix)« by Saine
taken from the 12" »Remixes 1«, Odd Socks 2014
Find it at hhv.de: 12" Glenn Astro:* Auch hier wieder dieses dreckige und »roughe« im Sound, was ich so geil finde. So hört sich das an, wenn Hip Hop-Produzenten House machen. Brudi IMYRMIND und Max Graef sollten meiner Meinung nach mal ein Album zusammen machen!

10 – »Section 80« by Kendrick Lamar
taken from the 2LP »Section 80«, Top Dawg Entertainment 2013
Find it at hhv.de: 2LP Glenn Astro:* Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich nur als Mixtape gedacht war oder doch als Album. Die vorherigen Mixtapes und das offizielle Album danach waren zwar auch allesamt stark, aber das bleibt mein Favorit.