Argot Records

Argot ist ein von Steve Mizek gegründetes, US-amerikanisches Plattenlabel aus Chicago.

Als Betreiber des Blogs Litte White Earbuds zeigte sich Mizek als ein ebenso kenntnisreicher wie geschäftiger Dance Music-Nerd, im Sommer 2014 aber verabschiedete sich der DJ nach neun Jahren von der Blogosphäre. Seine Kompetenzen als exzellenter Szenekenner mit einer ausgeprägten Leidenschaft für das regionale Geschehen und einem Spürsinn für Secret Weapons aus dem House- und Techno-Bereich kamen ihm aber beim Aufbau von Argot nur zupass. Gemeinsam mit Labelmanager Gianpaolo Dieli – besser bekannt unter dem Pseudonym Savile – veröffentlichte er dort frühe Platten von The Black Madonna und Octo Octa sowie Tracks von alten wie neuen Helden, ob nun Amir Alexander oder Gunnar Haslam. Gegründet hatte er Argot allerdings ursprünglich aus Frustration über sein erstes Labelprojekt ein paar Jahre zuvor, erzählt er. Der Deal mit dem Vertrieb grenzte seine Freiheiten ein und da war noch ein anderes Problem. _»Ich war auch unzufrieden mit der hiesigen Labellandschaft, weil viele europäische Labels mehr dafür taten, US-amerikanische ProduzentInnen zu fördern als ihre Landsleute.«_ Argot sollte für sie eine neue Plattform bieten.

Schon der ungewöhnliche Name des Labels gibt einen Hinweis auf Mizeks Szenetreue und die regionale Ausrichtung seines Labels. Ursprünglich bezeichnete der französische Begriff die Geheimsprache der Bettler und Gauner im mittelalterlichen Frankreich, Mizek gibt ihm aber eine neue Bedeutung. _»Mir fiel auf, dass die Menschen im Dance-Underground ihr eigenes Argot haben«_, sagt er. _»Es ist ein anderes in den USA als beispielsweise in Deutschland. Was natürlich Sinn ergibt, weil die Szenen oftmals sehr unterschiedlich sind. Ich wollte etwas Spezielles in der amerikanischen Szene abbilden.«_ Der Argot-eigene Zungenschlag ist von warmen House-Vibes und eigenständigen Erzählbögen geprägt, sagt Mizek. _»Ich liebe es, wenn Tracks mehr als nur die Summe ihrer Teile sind«_, betont er. _»Was mich immer anzieht sind melodische Handschriften und die Vision, diese clever zu entfalten.«_ Das bezieht sich allerdings nicht nur auf Dance Music im strengeren Sinne, sondern kann ebenso verspultere Töne wie die des Produzenten Hippie Priests umfassen, der für Argot zwei der selteneren Tape-Releases beigesteuert hat.

Das wichtigste Release aber bleibt wohl The Black Madonnas »Lady Of Sorrows«-EP aus dem Jahr 2013, einem Türöffner nicht nur für die Chicagoer Produzentin. _»Ihr Erfolg stieß viele neugierige Ohren auf die Platte mit uns, was beim Aufbau des Labels sehr hilfreich war. Das ist alles, was du dir von einem Release nur wünschen kannst«_, sagt der Argot-Chef. _»Ich bin wahnsinnig stolz auf die Platte und ein hingebungsvoller Fan der Songs darauf.«_ Das ist es überhaupt, was Argot im Kern ausmacht: Die Leidenschaft Mizeks als herausragendem und hingebungsvollem Szenekenner..

http://www.argotmusic.com/