Bon Iver – Schluss mit den Herzlichkeiten

24.03.11
Foto:Drew Kaiser Jagjaguwar
Justin Vernon kündigt ein neues Bon-Iver-Album für den Juni an und ist es offenbar leid, die Heulsuse zu sein: »I couldn’t do it anymore with a guitar. It wasn’t happening«. Was gibt’s stattdessen?

Justin Vernon ist es offenbar leid, die Heulsuse zu sein. Mit seinen Auftritten auf Kanye West’s dick aufgetragenen My Beautiful Dark Twisted Fantasy verließ der Folk-Sänger die Einsamkeit der Berge und tauschte sie gegen die lebhaften Lichter der Großstadt ein. Nicht wenige trauerten dabei, den die Seele berührenden Tiefe von For Emma, Forever Ago nach. Nun kündigte Vernon ein neues Bon-Iver-Album für Juni an und sofort sind die Hoffnungen groß, dass man im Sommer schon das passende Material bekommt, um sich im Winter in seine Depressionen steigern zu können. Womöglich müssen wir diesen Hoffnungen begraben, denn wie Vernon selbst sagte, habe er die gesamte Art und Weise Musik zu schreiben, überdenken müssen: »I couldn’t do it anymore with a guitar. It wasn’t happening.« Keine Markerschütternden Akustikstücke mehr also. So holte sich der Sänger für das zehn Song umfassende Album – das bislang noch ohne Titel ist – u.a. Unterstützung von Saxophonist Colin Stetson, der unter anderem mit Arcade Fire und Tom Waits zusammenarbeitete. Über zwei Songs ließ Justin Vernon bereits genaueres verlauten. So sei Perth ein »nach Bürgerkrieg klingender Song. Ziemlich chaotisch, dich und misstönend«. Der Rolling Stone berichtete, »[the song] features a marching drum beat, a childrens’ choir and wailing guitars«. Besonders stolz ist Vernon auf Beth/Rest, den letzen Track des Albums: »It’s definitely the part where you pick up your joint and re-light it«. Äh ja, das kann spannend werden.