Review

Meo

Fine Corsa

Knekelhuis • 2018

Der Drumcomputer am Anfang lässt erst einmal an »Sexual Healing« mit einer Spur zu viel Hall denken. Panflötensynthesizer und das geraunte »Chichi-taa, Chichi-taa, Chichi-ta-a-aa« (gesprochen wie der Name eines sehr bekannten Bananenexporteurs) von einer Paolo Conte-würdigen heiseren Männerstimme räumen aber bald schon mit jeglichen Unklarheiten auf, ob man es hier eventuell mit einer US-amerikanischen R&B-Produktion zu tun haben könnte. »Fine Corsa« ist ein durch und durch europäischer Beitrag zum Tanzwesen, aus dem apulischen Rimini, genauer gesagt. Der DJ und Produzent Daniele Mei legte mit dieser EP 1985 sein Plattendebüt als Meo vor. Italo-House, wie es sich gehört, aber mit stark tribalistischen Einschlägen und anderen Details, die für erfreuliche Abwechslung sorgen. Dass der »cosmic« DJ Mei zudem im »Afro Dance Club« Melody Mecca auflegte, passt zu den stilistischen Eigenheiten der EP – asiatisch anmutende Gesänge und Vogelstimmen in der Downtempo-Nummer »Oriental Lodge« und eine technogeeignete Vocoderstimme im Titeltrack. Das abschließende »Monday’s Coma« mit seinem schwerfälligen Funk dürfte vom Thema her denn auch wenig an Aktualität eingebüßt haben. Gute Entscheidung, das wieder mal zu pressen.

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Meo
Fine Corsa
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