Review

Evo

Din Don

Best Record Italy • 2018

Die Glocken läuten hören. So könnte man die Botschaft von »Din Don« verstehen. Braucht man vielleicht aber auch gar nicht. Der Körper weiß jedenfalls sehr genau, wie er mit diesen Informationen umzugehen hat. Ein Synthiebass hüpft in den Raum hinein, horcht, was da noch so sein könnte. Das wird sofort von einem Handclap erwidert, und dann ist es nicht mehr weit bis zum kompletten breitbeinigen Drumcomputereinsatz. Darüber eine Melodie mit Pitchbending-Fransen hintendran und zwischendurch so ein paar Klingeling-Töne, um die Sache abzurunden. Das wäre zum Glück eigentlich mehr als genug, doch zu alledem kommt schließlich diese Stimme, die ein bisschen danach klingt, als wäre Gianna Nannini mit einem echt üblen Kater ins Studio gestolpert und wolle jetzt mit stark italienischem Akzent englische Worte singen. Silvana Noris, die diese Italo-Disco-Hymne ihres Projekts Evo 1983 auf die Welt losließ, erfreute damals anscheinend schon eine kleine dankbare Hörerschaft. Dank der archäologischen Vinyl-Grabearbeiten von DJ Harvey darf man dieses Club-Juwel neuerdings wieder in alter Frische genießen. Bliebe bloß eine philologische Pingeligkeit zu klären: Schreibt man den Titel jetzt »Din Don« wie auf dem Cover oder »Din-Don« wie auf dem Label der Original-Maxi?

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Evo
Din Don
ab 16.99€