Review

The Sea And Cake

Any Day

Thrill Jockey • 2018

Das anstrengungslose Spiel von The Sea And Cake wird von Schallplatte zu Schallplatte noch lockerer. Die Band spielt seit 1993 zusammen, »Any Day« ist ihr elftes Album, und du kannst die vorstellen wie mühelos die luftigen Popsongs wirbeln. Badadamdam. An dieser Stelle brauchen keine weiteren Worte verloren werden. Diese Musik ist über alle Zweifel erhaben. Das nach dem Abschied des Bassisten Eric Claridge zum Trio geschrumpfte Ensemble um Sam Prekop Archer Prewitt und John McEntire nahmen die zehn Songs erstmals zu dritt auf und auch diese (nennen wir es) Hürde meistern The Sea And Cake problemlos. Live wird übrigens Doug McCombs (Brokeback, Eleventh Dream Day, Tortoise) zukünftig den Viersaiter anschlagen. Luxusprobleme. Wollte ich händeringend einen Einwand gegen diese Musik suchen, dann ist es diese Vollkommenheit, in der jeder Handgriff sitzt, alle Instrumente aufeinander abgestimmt sind, kompositorisch alles sitzt. Ein Album wie ein Maßanzug. Auf dem Pressefoto wirken die drei Musiker aus Chicago auch wie im Stil aufeinander abgestimmte, elaboriert gealterter Drillinge: ungebügeltes Hemd, dunkles Sacko, gekrempelte Blue Jeans, Lederschuhe, mit einer gewissen Lässigkeit angelegt. Es bleibt ein Einwand ohne Biss. Was ist schon daran auszusetzen, wenn eine Band einen originären Stil entwickelt und diesen sukzessive perfektioniert? Genau. Nüschts. Nüschts neues aber auch. Es ist wie alle zwei Jahre: The Sea And Cake haben ein gutes Album gemacht.