Review

Belleruche

270 Stories

Tru Thoughts • 2010

Während das 2007er Debüt des englischen Trios seinem Namen »Turntable Soul Music« alle Ehre gemacht und warme soulige vintage Athmosphäre versprühte, kommt das dritte Album von Belleruche deutlich elektronischer daher. Der Opener »Fuzz Face« zeigt wo es lang geht – bassgetrieben, uptempo und gewohnt zuckersüße Vocals. Dass Belleruche ihre Arbeitsweise verändert haben hört man. Gitarrist Ricky Fabulous spielt mehr Bass, DJ Modest verwendet mehr Software und Kathrin deBoer singt zwar immer noch engelsgleich, lagert aber mehrere Stimmspuren übereinander und loopt sich teilweise selbst. Sehr bassig und spartanisch kommt »Bobby« daher, die Hookmelodie dreht, auch mal rückwärts, auf Modest´s Plattenspieler. Etwas zu monoton und extrem spartanisch ist »Shudder & Cry« das teilweise nur aus einer clappigen-Snare und Gesang besteht. Dass Indie-Songwriter-Pop auch gut sein kann beweist die Band mit der ersten Single »Clockwatching«. Die beiden Lieder »Ginger Wine« und »Gold Rush« erinnern ein wenig an das Erstlingswerk – bluesige Gitarren, viel Seele und warme Klänge. Insgesamt klingt »270 Stories« wie eine natürliche Weiterentwicklung der drei Engländer und hat enorm viel Charme.