Review

Ry-Co Jazz

Dansons…Avec Le Ry-Co Jazz

Radio Martiko • 2018

Wer afrokaribische Grooves goutiert, wird diese Einladung zum Tanz gern annehmen. Von Bolero und Cha Cha Cha über Charanga und Mambo bis Pachanga und Rumba fächern Ry-Co Jazz meisterlich eine breite Palette auf. Wobei nicht zuletzt die Rumba, die hier zu hören ist, ein Re-Import ist: Wie viele andere Stile, die mit den Sklaven aus Afrika in die Neue Welt kamen oder von deren Nachkommen geprägt wurden, gelangte sie im 20. Jahrhundert zurück nach Afrika und machte dort eindrucksvoll Karriere. Ry-Co Jazz gehörten seit ihrer Gründung 1959 im Kongo zu den vielen Bands, die erfolgreich mit lateinamerikanischen Stilen arbeiteten, oft in kleinerer Besetzung als beispielsweise Francos OK Jazz. Der Name setzte sich aus einer Abkürzung für »Rythme Congolais« zusammen, wobei Jazz nicht allzu wörtlich zu nehmen ist. In Afrika kursierte das als Bezeichnung für allerlei eigene Mischungen, die mit Jazz im engeren Sinne nicht immer viel zu tun hatten. Bald zog es Ry-Co Jazz in die Welt hinaus, Ghana, Elfenbeinküste, Liberia und andere westafrikanische Ländern kamen in den Genuss ihrer Live-Qualitäten, im Senegal fanden sie zeitweilig Heimat, wo sie eine Reihe von Singles für das Pariser Vogue-Label aufnahmen, bevor sie nach Paris weiterzogen und ein paar Jahre später in die Karibik, um die transatlantischen Verhältnisse noch ein bisschen weiter auf die Spitze zu treiben. Hier ist nun zu hören, wie sie vor ihrer Reise zu den französischen Antillen klangen, vollendet aufeinander eingespielt,