Review

Flamingo Pier

Flamingo Pier EP

Soundway • 2019

Woran Billy McFarland und Ja Rule kolossal scheiterten, setzen die DJs Luke Walker, Dominic Jones und Bradley Craig im Kleinen erfolgreich um. Unter dem Namen »Flamingo Pier« veranstalten sie auf der neuseeländischen Insel Waiheke die sympathischere Version des Fyre Festivals. Mit der »Flamingo Pier EP« machen sie das paradiesische Tanzvergnügen nun der ganzen Welt zugänglich. Auf vier Stücken plus einem Remix kreuzt das Trio * afrikanische Percussion-Instrumente wie Djembe und Balafon mit Disco-beeinflussten Synthie-Flächen. Unterstützung aus dem Drum-Computer und Gesang einzelner Catchphrases runden die Stücke ab. Im Sinn hat die Musik dabei nur eins: Gute Laune. Wie die Palmen, die sich auf dem Cover Richtung Sonne strecken, ergeht es auch den Hörer_innen. Trotz schwerer Basslines, die auf »Find Your Way« in ungemütliche Distortions kippen, klingt die Musik warm. Denn auch wenn elektronischen Elemente im Vordergrund stehen, tragen die organischen Instrumente den Klang. Bei einer Länge von nur 23 Minuten zieht sich dennoch ein Spannungsbogen durch die EP, der mit »The Deepest« auf einer verhältnismäßig ruhigen Note endet. Flamingo Pier beweisen, dass es keine Reise in die Südsee sein muss. Manchmal reicht die richtige Musik und aus einem Nachmittag auf dem Balkon wird das ganz persönliche Sommer-Festival.