Review

Karl Hector & The Malcouns

Non Ex Orbis

Now-Again • 2019

Die Band um Deep-Funk-Legende Jan Weissenfeldt alias JJ Whitefield hat schon so manche musikalische Reise hinter sich. Zumindest was die Sounds des afrikanischen Kontinents angeht, haben Karl Hector And The Malcouns im letzten Jahrzehnt jede Himmelsrichtung abgecheckt. Doch was jetzt auf die letzte großartige EP »Ka Rica-Tar« folgt, war bislang noch nicht im Koordinatensystem der Gruppe verzeichnet. »Non Ex Orbis«, außerhalb der Welt, haben sie für diese Platte Inspiration eingeholt, und dieser außerorbitale Ort lässt sich leicht in ihrer Heimat München verorten. Bands wie Amon Düül Popol Vuh und Embryo standen Pate für den neuen Sound der Band. Das mag auch damit zu tun haben, dass mit Marja Burchard die jetzige Bandleaderin von Embryo und Tochter des Begründers Christian Burchard nun Teil der Malcouns ist. So dauert es über drei Minuten voller tragender E-Orgeln und schwerst gniedelnder E-Gitarren, bis im titelgebenden Opener der anrollende Funk-Bass den Zuhörenden versichert, hier bei der richtigen Band zu sein. Genauso geht es weiter: Wegdriftende Kraut-Gitarrensounds like it’s 1972, die nur noch ab und an von der bislang gewohnten Funkiness durchbrochen werden. Das erinnert dann bei »Hymnin 5 (Extended)« schon mal an die Kollegen Shawn Lee und Clutchy Hopkins Ansonsten spielen sich Karl Hector And The Malcouns hiermit aus dem Stand in die Hall Of Fame des Krautrock hinein.