Review

Broken English Club

White Rats II

L.I.E.S. • 2019

Nachdem vergangenes Jahr Teil eins der Trilogie zu den weißen Ratten erschien, folgt nun Teil zwei unter diesem Pseudonym des britischen Produzenten Oliver Ho Die zwölf Tracks auf »White Rats II« strotzen nur so vor Lebendigkeit und Aggression. Laut Ho sind sie denn auch unter anderem inspiriert von einem alten Gefängnis in London, Autounfällen, Rassismus und »public toilets covered in shit«, wie er in “einem Beitrag für ein Magazin”:ttp://www.self-titledmag.com/2019/06/21/broken-english-club-feature-white-rats-ii/ schrieb. Da ist das bäumeverschlingende Feuer auf dem Cover noch harmlos gegen. Der Eröffnungstrack »Our Savage Hearts« setzt bereits die passende Ausgangslage, mit bedrohlich tiefen, zittrig oszillierenden Pads und einer Stimme, die den Tracktitel haucht – »savage« heißt ja wild. Das trifft auf dieses Album definitiv zu. Es folgt ein abwechslungsreicher Ritt: Hämmernde Basslines (»Waves in Silver«, »Cold Medicine«), Synth-Orgien (»Vermin«) oder kicklose Interludes (»The Chrome Disease«, »Exit Divine«) wechseln sich ab. Durch die Verwendung immer ähnlicher Elemente – eine peitschende Hi-Hat, dunkel kratzende, gitarrenähnliche Synthies, surreal-narrative Vocal-Samples – schnürt Broken English Club das Album als ein Ganzes jedoch eng zusammen. Dass die maßgeblich Pate stehenden Genres Industrial und Techno gerade hoch auf der Trendskala rangieren, dürfte »White Rats II« zusätzliche Relevanz verleihen.