Review

Woima Collective

Tezeta

Kindred Spirits • 2010

In den letzten Jahren erfuhren Afrobeat-Sounds und afrikanische Rhythmen geradezu eine Renaissance. Warum also noch ein solches Retorten-Album machen? Doch so einfach ist es nicht. Mit Tezeta liegt gerade eben kein Fela Kuti-Tribute-Geschmalze vor, sondern eine kluger und behutsamer Hybrid. Johannes Schleiermacher (The Poets Of Rhythm) trommelte, nach einigen Marokko-Exkursionen und dem Kennenlernen der dortigen afrikanischen Musik und Mulatu Astatke, eine Band zusammen, die seine Idee der Verbindung von nordafrikanischem und äthiopischem Rhythmen mit einem europäischen Funkverständnis teilten. Als Woima Collective, wobei sich Woima auf den Rhythmus der Magier in Guinea bezieht, spielten die zehn Musiker in vielen produktiven und spannenden Sessions immer mehr Tracks ein, die es dann kaum noch zuließen kein Albumpaket daraus zu schnüren. Herausgekommen ist ein hypnotisches Funk-Jazz-Album, die sich sowohl auf äthiopische und nordafrikanische Rhythmik verlässt, als auch europäische Sounds und Strukturen nutzt. »Experiment geglückt«, sagt der Magier.