Review

Dark Arts

Reflections In A Rear View Mirror

Stroom • 2020

»Reflections In A Rear View Mirror« ist eine klanglich und stilistisch äußerst vielfältige Anthologie der Anfang der 1980er Jahre gegründeten Dark Arts Die Band um die Keyboarderin und Multiinstrumentalistin Stephanie Payne bewegt sich dabei ansatzlos über Stil- und Genregrenzen. Die Musiker aus Columbus, Ohio switchen mühelos von einer Echo-beladenen Synthesizer-Ambienz zu entspannter Krautrockimprovisation und atmosphärisch dichten Klangcollagen über eine repetitive Elektrobassfigur sowie Streicher-getragenen opulenten melancholischen orientalisch anmutenden Balladen zu fast traditionell klingenden Folk-Exkursionen vom Balkan nach Großbritannien und Griechenland. Die Musik klingt schwelgerisch, ohne pathetisch zu wirken und greift dabei auf ein weitgefächertes Instrumentarium zu. Viele akustische Saiteninstrumente aus aller Herren Länder kommen zum Einsatz, dazu Perkussionsinstrumente, gestrichene Gongs, Hackbrett, Klavier, Flöten, Akkordeon, Balaphon, Drehleier und Maultrommel. Bei einigen mehr Song-orientierten Tracks erklingt zudem die warme Altstimme Sue Ann Masons. Mit »Reflections In A Rear View Mirror« von Dark Arts beweist das belgische Label Stroom wieder einmal sein besonderes Händchen beim Ausgraben vergessener oder verschollener musikalischer Schätze.