Review

Roel Funcken

Daze Flexton EP

Eat Concrete • 2010

Vollgepackte Soundscapes zerbrechen, Bässe schnarren, und mittendrin entsteht euphorische Klangweite. Irgendwo zwischen Paranoia und Romantik. Das Debütalbum erschien bereits bei Ad Noiseam und diese EP als Vinylauskopplung auf Eat Concrete. Perfekt produziert und verdichtet in einem hochprozentigen Halfstep. Ist der Typ neu? Mitnichten. Roel Funcken kennen IDM-Schüler eigentlich von dem Zweiergespann mit Bruder Don. Zusammen tummeln sie sich seit 1999 unter illustren Namen wie Funckarma, Legiac, Quench und Cane auf etablierten Labeln wie Skam, Ad Noiseam, n5MD und Djax-Up. Zudem haben sie die Shadow Huntaz dieses düstere Acid-HipHop-Kleid übergeworfen. Bei all dem Hang zum Kopf nicken, Acidlines schrauben und Dunkelheit beschwören, kam den Brüdern Dubstep gerade recht. Ihre Dubstoned-EPs haben seit 2008 die Subbasswelt etwas verschrobener ausgelotet. Solo verortet sich Roel Funcken auf den vier Titeln zwischen euphorischem Stampf-Dubstep, einem verliebten Industrial-Monster, Acid-Kammerflimmern und dynamischer Stop-Motion-Fotografie. Der Niederländer zelebriert die Gegensätze. Als Gegenpol agieren röhrende Basswürmer, die flirrende Synth-Eskapaden verwüsten und seichten House zu Fall bringen.