Review

Flamingo Pier

Indigo EP

Soundway • 2020

Mit »Indigo« veröffentlichen Flamingo Pier, bestehend aus den DJs Luke Walker, Dominic Jones und Bradley Craig, den Nachfolger zu ihrer selbstbetitelten EP von 2019. Auf dem Vorgänger beschallte das Trio die Strandpartys von Waiheke bis an die West Indies. »Indigo« findet dem Cover-Artwork zum Trotz unter der Discokugel statt. Zwar spielen die Neuseeländer nach wie vor am liebsten afrikanische Percussion-Instrumente wie Balafon und Djembe, doch der Disco-Einschlag fällt deutlich stärker aus. Gitarre, Bass und Gesang nehmen mehr Raum ein. Synthesizer füllen den Rest auf. Zum Nachdenken wurden diese vier Stücke nicht produziert. »Get me movin‘«, heißt es mantraartig in »Jungle Groove«. Stoische Beats durchziehen die Songs. Damit das Tanzen unkompliziert bleibt, verzichten Flamingo Pier innerhalb der Lieder auf Tempowechsel. Um die Drum-Loops dennoch interessant zu halten, spielen sie mit den Rhythmen. Zudem holten sich die DJs zahlreiche Musikerinnen und Musiker ins Studio. In »Boogie Meltdown« ist ein Xylofon zu hören, in »Tripping Up« blitzt eine Trompete hervor und im Titeltrack bewegt sich das Schlagzeug-Becken hektisch zur Musik. Im Laufe der 22 Minuten bleiben Flamingo Pier dem Grundkonzept dennoch treu. Auf Kosten von Überraschungen bereitet das durchgängig Freude.