Review

Tony Allen & Hugh Masekela

Rejoice

World Circuit • 2020

Schon im Jahr 1984 hatte Tony Allen seinem Freund Hugh Masekela ein gemeinsames Album vorgeschlagen. Der nigerianische Drummer und der südafrikanische Trompeter versuchten es immer wieder, aber es dauerte bis 2010, ehe sie ihre überladenen Tourneepläne synchronisieren konnte. Ein Anruf bei Nick Gold in London, schon hatten die beiden afrikanischen Legenden ein Studio und einen Bassisten. Gemeinsam mit dem Buena Vista Social Club-Produzenten Gold erarbeitete man spontan die Basis von acht Tracks. Vor Masekelas Tod konnte das Album jedoch nicht fertig gestellt werden. 2019 dann versammelten sich junge Cracks wie Mutale Chashi (Kokoroko) oder Joe Armon-Jones (Ezra Collective) für zurückhaltende Overdubs. Ein perlendes Keyboard, ein träumerisches Vibraphon, ein Saxophon auf drei Tracks – viel mehr war nicht nötig, um »Rejoice« zu einem Triumph zu machen. Was der ehemalige Fela-Kuti-Drummer Tony Allen »a kind of South African-Nigerian Swing-Jazz stew« nennt, ist ein reduziertes, scharfes Afrobeat-Funkjazz-Gebräu. Hugh Masekela singt spontan auf Zulu und spielt sein Flügelhorn so pointiert wie eh und je, Allens sensationell lässiges Drumming ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.