Review

Soul Connection

Street Soul

Invisible City Editions • 2020

In den 1980ern gehörte Toyin Agbetu zu den Wegbereitern des UK Street Souls. Der ehemalige Programmierer verband den Hip-Hop- und Elektro-Sound der damaligen Zeit mit dem Soul und Pop seiner Elterngeneration. Unter verschiedenen Namen veröffentlichte der Brite unüberschaubar viele Projekte. Soul Connection nannte sich die gemeinsame Gruppe mit Freund und Kollege Earl Myers. Als Duo brachten sie zwei Alben heraus. Sechs der besten Songs von »Rough & Ready« (1988) und »Raw Street Soul« (1990) enthält nun die Best-of-EP »Street Soul«. Das kanadische Label Invisible City Editions hatte Zugriff auf die Originalbänder, wodurch vom ursprünglichen Charme nichts bei der Überarbeitung verloren gegangen ist. Kräftige Drums, die entweder in Richtung Breakbeats oder House schielen, geben die Geschwindigkeit vor. Zwischen 80 und 120 Beats pro Minute drehen sich die Loops unbeirrt im Kreis. Ergänzt werden sie durch simple Keyboard-, Bass- und Xylofon-Schleifen, die sich schablonenhaft abwechseln. Die krampfhaft eingängigen Kehrverse klingen unspektakulär, bleiben allerhöchstens hängen, wenn sie wie in »In And Out Of Love« mehrstimmig ausfallen. Mit einer durchschnittlichen Dauer von vier Minuten wirken die Stücke langatmig. »Street Soul« leidet unter einer Monotonie, die sich mit heutigen Hörgewohnheiten nur schwer vereinbaren lässt. Einen interessanten Einblick in die Soul Connection und ihre unbestreitbare Pionierarbeit bietet die EP trotzdem.