Review

Hype Williams

One Nation

Hippos In Tanks • 2011

Witch House, Ghost Drone, Chillwave, Dream Pop – ihr blickt da doch selbst alle nicht mehr so richtig durch, oder? Fest steht jedenfalls, dass irgendein Hipsterkollektiv beinahe täglich eine neue Spielart der ohnehin kaum zu überblickenden Library Music mit popkulturellen Referenzen spickt und in die Datenumlaufbahn schickt. Und von hüben bis drüben wird dabei unverkennbar die Lo Fi-Fahne obenhalten. Hype Williams klauen sich als aller erstes mal den Namen vom US-Kultregisseur. Außerdem klebt das Duo einen Batzen an obskuren Soundbits, verschreckenden Vocalsamples und skurrilen Loops zu psychedelischer Blogelectronica zusammen, das einem Hören und Sehen vergeht: Schief daherbrummende Synthies bei William, Shotgun Sprayer, obskure Sprachschnipsel aus der Zwischenwelt bei Dragon Strout oder Goapop auf Pilzen bei Jah. Mit so was könnt ihr eure Playlist für die nächste gemütliche Ketaminverspeisung guten Gewissens bestücken. Aber darüber hinaus ist dieser narkotisierende Lo Fi-Trip jetzt auch nichts wahnsinnig Weltbewegendes. Meine Mutter würde vielleicht sagen, dass das keine Musik mehr ist. Ich sage: doch schon – aber man muss das jetzt auch nicht über den grünen Klee im Mauerpark loben.