Review

Various Artists

Fallin’ Off The Reel 3

Truth & Soul • 2011

Um den Erfolg der ersten beiden Ausgaben fortzuführen, hat Truth&Soul nun die dritte Ausgabe der »Falling Off The Reel«-Reihe veröffentlicht. Wie in den  beiden vorherigen Veröffentlichungen werden wieder Funk, Soul-Classics und R&B zelebriert. Die Stücke sind meist rare 7inches und somit kaum noch zu bekommen. Ein Leckerbissen für Liebhaber, Ebenso aber auch eine Einführung in Funk-und Soulmusik. Der Opener von Cosmic Force mit seinen Wah-Wah-Gitarren und gepitchten Synths verarbeitet durchaus Disco-Anleihen und gehört damit direkt auf die Tanzböden dieser Welt. Quincy Bright hängt im Gegensatz dazu so tief im Sessel, dass man sich lieber dem Groove hingibt und bejahend nickt. Timothy McNealy ist dann die funky Powerversion aller Sessel-Tracks: Viel Getöse und viel Groove. Der Fokus liegt hier auf dem Beat. El Michels Affair drängt uns wieder ins traute Heim und verlangt wirkliches Zuhören. Weit weg von jedem Dancefloor-Gestampfe. Zu den choralen Black Velvet muss man nichts mehr sagen. Hier muss man lieben und tanzen. Das Highlight der Compilation ist zweifelsohne Lee Fields, doch nicht in gewohnter The Expressions-Umgebung, sondern mit den Explorers wirkt Fields hier stärker und weniger verträumt. Rhythmusfokussiert singt sich Fields hier in Extase. Entlassen wird man von Michael Leonhart & The Avramina 7 mit etwas undurchsichtigen Getöse. Gold Fever überschwemmt den eigenen Beat mit mehrstimmigem Gesang aus dem Off und lässt durch Bläserwände kaum einen Blick auf die Essenz zu. Ein wenig stutzig bleibt man zurück, aber in guter Gesellschaft und mit dem Gefühl neues gehört zu haben. Und das hat man auch.