Review

Atmosphere

The Family Sign

Rhymesayers • 2011

Atmosphere sind erwachsen geworden. Drei Jahre nach When Life Gives You Lemons, You Paint That Shit Gold haben Atmosphere ihren Platz im Kreis der Familie eingenommen und dort ihr siebtes Studioalbum aufgenommen. Fans von Seven’s Travels werden vielleicht einen Moment brauchen, um sich mit der musikalischen Richtung anzufreunden, die auf der Platte einschlagen wird. The Family Sign ist beinahe ein Konzeptalbum, das instrumental- und blueslastig ist und nur noch wenig an Ants Produktionsexperimente für When Life Gives You Lemons erinnert. So hat sich das Duo aus Minneapolis mit Nate Collins und Erick Anderson Musiker ins Studio geladen, die das Album mit Gitarre und Klavier unterstützt haben. Auf The Family Sign haben Atmosphere die Partywelt erst einmal hinter sich gelassen und ein ernsthafteres Album abgeliefert. Slug führt uns am Mic durch seine Welt als Vater, Homie und Freund. Er erzählt vom Leben mit den wichtigsten Menschen und allem, was das mit sich bringt. Die Geschichten zeugen von Authentizität, ob ernst wie auf The Last to Say über häusliche Gewalt oder gewohnt locker wie auf Your Name Here über Begegnungen, auf die man auch verzichten könnte. Die minimalistische Prägung des Albums führt dazu, dass man etwas genauer hinhört und sich wie bei Became in Slugs Storytelling vertiefen kann. The Family Sign verstärkt den Eindruck von musikalischer Stimmigkeit, den Atmosphere bereits auf der vorausgehenden EP To All My Friends vermittelt haben.