Review

Robag Wruhme

Thora Vukk

Pampa Records • 2011

Gabor Schablitzki aka Robag Wruhme legte vor einiger Zeit eine Pause ein, zog sich zurück auf einen Bauernhof und löste das legendäre DJ- und Produzententeam Wighnomy Brothers auf. Burnout, ick hör dir trapsen. Nun kehrt er gestärkt zurück. Mit seinem zweiten Studioalbum Thora Vukk verneigt er sich vor der Stille und reiht sich damit ein in die Garde der ruhigen Wilden um Nicolas Jaar, Soul Clap & Co. Doch Wruhme geht noch ein Stückchen weiter und erschafft in gewisser Weise ein Konzeptalbum. Mit seinen 7 Songs und den 5 Brücken genannten Übergängen hebt er den Alltag, vielleicht sogar das Leben, auf eine neue Abstraktionsebene. Jeder findet sich wieder in den Tracks, deren reduzierte Melodieführung immer wieder von kleinen Überraschungsmomenten aufgebrochen wird. Die Liebe zum Field Recording und die dezente Verfremdung der dabei entstandenen Alltags-Geräusche spielt sicher bei der Identifikation des Rezipienten eine nicht unwesentliche Rolle. Ein Atmen hier, ein Klopfen da, zuschlagende Schubladen und das Surren einer Neonröhre – dem Assoziationskosmos ist keine Grenze gesetzt. Mit reduzierten Mitteln trifft Robag Wruhme den Zeitgeist, der sich um die Minimalisierung von Electronica, House und Techno dreht und erschafft mit Thora Vukk nicht weniger als einen Ort der Geborgenheit – einen Film, den man sich immer wieder und wieder ansehen will.