Review

Timbo King

From Babylon To Timbuk2

Nature Sounds • 2011

Schon 1993 stellte sich Timbo King der Szene mit Hello, It’s Me vor. Bis der Rapper aus dem erweiterten Kreis des Wu-Tang Clan jedoch sein erstes offizielles Debütalbum vorlegt, vergehen noch ganze 18 Jahre. From Babylon To Timbuk2 heißt das 2011 fertig gestellte Werk, das bereits vorab für Aufmerksamkeit gesorgt hat. In einem überragenden Video zur ersten Single High Ranking bestechen Timbo und sein Kumpel R.A. The Rugged Man nicht nur mit Battle-Rap vom allerfeinsten, sondern verstehen es gleichzeitig, sich schauspielerisch auf unterhaltsamste Weise als zankende Kindsköpfe zu inszenieren. Der fanfarige BoomBap-Sample-Beat, den Bronze Nazareth dazu gebastelt hat, tut sein übriges, um das Stück als Kopfnickerbrett zu veredeln. Egal, ob über den von Dev-1 eingefädelten Loop Show Us The Way oder das von Lil Fame in Saxophon und Snare gehüllte The Autobiography of Timothy Drayton – Timbo King verschmilzt darauf mit seinen lässig vorgetragenen Reimkonstruktionen. Auf ganzer Bandbreite besticht der Sound des Albums durch Wu-Tang typische Soul- und Film-Samples aus den Siebzigern. Mit RZA und Killah Priest sind zudem gleich zwei bedeutende Vertreter des Clans für Gastauftritte eingespannt. Lyrisch hält Timbo geschickt die Waage zwischen straßenerprobter Ghetto-Attitüde und clever verpackten Statements zur aktuellen politischen Lage. Das Warten hat sich definitiv gelohnt.