Review

High Places

Original Colors

Thrill Jockey • 2011

High Places sind keine Lieblingsband. Wenn einem Animal Collective, Panda Bear oder Neon Indian dann doch mal aus den Ohren hingen, waren Mary Pearson und Rob Barber zwar da, um mit ihrem leichten Sound kurzzeitig abzulenken. Aber genauso schnell war man ihrer dann auch irgendwie wieder überdrüssig. Dabei geben sich High Places auch mit ihrer dritten Platte alle Mühe, Anschluss nach oben zu bekommen. Die melodischen Momente werden auf ein Minimum runtergefahren. Stattdessen entlockt das Duo dem Laptop allerlei mürrisches Grummeln, das zwischen Schweiß, Dub und Club vergessen wurde. Allerdings bleiben Tracks wie Dry Lake viel zu distanziert und abgeklärt, um die Sache spannend zu machen. Überhaupt setzt Original Colors mehr so kurz vor Sonnenaufgang ein – die Müdigkeit zerrt schon ein wenig am Kostüm und auf Tanzen hat auch niemand mehr Bock. Und so kann zwar Year Off mit seinem Rhythmus ein wenig hypnotisieren, doch die Unschärfe verwischt jedes Wiedererkennungsmerkmal. Manchmal, wie in Sophia, entsteht gerade daraus ein guter Moment, in dem sich die einzelnen Elemente verbinden. Das passiert jedoch zu selten und meist wenig aus der Platte selbst heraus. Die Atmosphäre bleibt zu unaufgeregt und harmlos. Das bewegt wenig im Kopf und in den Beinen. Aber sicher gibt es manche Lounge, der dieser Sound gut stehen würde. Nein, High Places werden keine Lieblingsband – auch dieses Mal nicht.