Review

fLako

Carving Away The Clay EP

Project: Mooncircle • 2011

Im Interview gibt fLako zu Protokoll er wolle sich musikalisch etwas umorientieren und ist in einer Phase der Weiterentwicklung. Diese Entwicklung vom Produzenten-Entlein hin zum Popstar-Schwan lässt sich auf der neuen EP auch formidabel nachvollziehen: Die zwei Tracks der A-Seite sind gewissermaßen noch typisch für seine Produzentenausrichtung und loten die weißen Flecken zwischen Flying Lotus’ Jazz-Electro und Hudson Mohawke’s Spielkonsolen-HipHop aus. Auf der B-Seite präsentiert sich fLako dann auch als sein neues Alter Ego Dirg Gerner, seines Zeichens R’n’B-Sänger. V.a. bei Lonely Town kann man heraushören, in welche Richtung diese Entwicklung führen könnte – und auch, was dies mit dem Titel Carving Away The Clay zu tun hat. Die andauernde Veränderung hin zu einem Perfektionsideal nämlich, auf dass aller unnützer Ballast wie Kalkschuppen von einem abblättert und nur noch die Essenz der eigenen (Künstler-)Persönlichkeit übrig bleibt. Da kann hinter der blassen Produzentenfassade auch mal ein wahrer Performer zum Vorschein kommen. Wie auf dem Cover zu sehen, ist die Maske zwar noch nicht ganz gelüftet, aber als Dokumentation des Übergangs zwischen besagten Polen taugt diese EP vortrefflich.