Review

Madlib

Medicine Show Volume 12 & 13 – Filthy Ass Remixes

Stones Throw • 2011

Madlib’s neuestes Release, Medicine Show 12+13 Filthy Ass Remixes kombiniert Songs aus Raw Medicine und Beats des noch nicht erschienenen Black Tapes, dem 13.Teil der Reihe. Eigentlich nur exklusiv, auf den seltenen Tourdates des Stones Throw-Aushängeschilds, vertrieben, ist die Sonderausgabe nun nochmal in limitierter 1000er Auflage erhältlich und enthält durchgehend Remixe bekannterer Rap-Beiträge. Viele dürfte es freuen, dass Madlib hier Talib’s Get By und Nas is Like remixt, aber wirklich gezwungen und nach Klassiker hört sich das ebenso wenig an wie die meisten seiner Produktionen der letzten Zeit. Ursprünglich war ja geplant, die 13-teilige Medicine Show-Serie komplett innerhalb des Jahres 2010 unter die Beatjünger zu bringen. Doch trotz Madlib’s unmenschlicher Schöpfungskraft konnte die Mammutaufgabe logistisch nicht ganz gestemmt werden. Viele Fans beklagten unterdessen eher die Qualität des immensen Outputs, die darunter merklich zu leiden schien. Einige assestierten dem Beat Konductor sogar die endgültige Überschreitung des Zenits und die Irrelevanz seiner jüngsten Produktionen. Die jetzigen, knapp ausgefallenen 37 Minuten verdeutlichen das Dilemma, wenn doch hier auf ganz hohem Niveau gemeckert wird. Denn Otis Jackson Jr. gibt sich wieder mal keine Blöße und sampelt sich durch seinen unendlichen Fundus an obskuren Platten und bekannteren Breaks. Toto’s Africa wird ebenso wiederverwertet wie Between the sheets von den Isley Brothers, das bereits für Biggie’s Big Poppa herhalten musste. Und natürlich sind hier Bretter enthalten, von denen eine ganze Generation an Schlafzimmer-Beatbastler nicht mal zu Träumen wagt. Von einem Madlib aber erwartet man einfach Unmenschliches und das ist der Oxnard-Native wohl erstmals nicht willig oder fähig zu liefern.