Review

Kindness

World, You Nee A Change Of Mind

Female Energy • 2012

Man weiß nicht viel über den Musiker, der sich hinter dem Namen Kindness verbirgt. Einzig, dass er mit bürgerlichem Namen Adam Bainbridge heißt, bereits vor fünf Jahren das Album »Live in Philly« beim Philadelphia Institute for Advanced Study veröffentlicht hat (damals mit sehr experimentellem Sound, der an die Musik amerikanischer Ureinwohner erinnerte) und jetzt mit »World, You Need A Change Of Mind« das Album des Jahres produziert hat. Dieser Junge mit den langen Haaren hat ein verdammt gutes Händchen für Samples bewiesen: alte 80er Jahre Disco-, Soul- und Funk-Stücke haben bei ihm ihren Restaurator gefunden und entwickeln sich unter seinen Händen zu elektronischen Perlen. Er bleibt stets nah beim Original, egal ob es sich um Anita Dobsons »Anyone Can Fall In Love« oder um den S.O.S-Klassiker »That’s Alright« handelt. Allein der Bläsersatz im Intro von »That’s Alright« verschafft einem Gänsehaut. Wenn dann die harten Drums und Soundeffekte einsetzen, ist man zunächst mal überrumpelt. Doch bald gewöhnt man sich an diesen dichten Sound und freut sich über die verschiedenen Zitate. Absoluter Höhepunkt ist und bleibt jedoch der Track »House«. Ein paar Pianoakkorde, etwas sentimentaler Gesang und das alles in dem verführerischsten Tempo, das es in der Musik gibt (um die 100 BPM mit Four-to-the-floor-Kickdrum). »World, You Need A Change of Mind« enthält ausschließlich Songs, von denen jeder für sich steht. Hier wird nichts wiederholt, aber dennoch alles gesagt – als hätte Bainbridge bei jedem Stück fünf Mal überlegt, ob es auf das Album gehört oder nicht. Diese Tracks werden zu Recht von DJs wie Dixon oder auch Slow Hands rauf und runter gespielt.