Review

Scott Matthews

What The Night Delivers…

San Remo Records • 2012

Wenn Menschen sagen »mal sehen, was die Nacht noch bringt…«, dann denken sie meist an Dinge wie Alkohol, Party, Sex und Drogen. Wenn Scott Matthews das sagt, dann geht es mehr um Einsamkeit, die Trauer und den Tod. Beschwingt geht anders. »What The Night Delivers…« ist eine Platte für die Nacht – wenn der Mensch mit sich und seinen Gedanken, so traurig und ausweglos sie auch sein mögen, alleine ist. Und genau in diesen Momenten suchen die Gedanken halt, einen Anker, um in eine Richtung gelenkt zu werden und zu einer Geschichte zu gedeihen. Scott Matthews erzählt diese Geschichten und ist dabei weit näher an Nick Drake als an seinem australischen Fast-Namensvetter Scott Matthew. Aus dem Einsatz von Percussion, Streichern, Akustischer und einer einnehmenden Stimme, wie man sie seit Jeff Buckley nur noch selten gehört hat, schöpft der Brite eine unfassbare Energie. Und egal, wie traurig seine Themen und wie dunkel sein Setting ist: Matthews schafft es, einen Hoffnungsschimmer zu verbreiten, der die traurige Melancholie der Nacht zu einem akzeptablen, fast unverzichtbaren Begleiter der kreativen Zunft werden lässt. Damit wird er zu einem unverzichtbaren, empfehlenswerten Bestandteil der immer undurchsichtiger werdenden SInger-/Songwriter-Szene.

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