Review

Bandshell

HES021

Hessle Audio • 2012

Ein ganz heißes Eisen haben Hessle Audio mit ihrer neuen 12″ aus dem Feuer gehoben. Auch wenn die vier Tracks auf »HES021« nicht gleich stark sind, ist der frische Wind, der von dieser Veröffentlichung ausgeht, durchaus zu spüren. Insbesondere »Dust March« steht für einen neuen Sound, der gerade in UK gerade erste Früchte zeitigt. Eine Art ins Extreme verlangsamter Technodub, mit roher Klangästhetik, keine Melodien, kein Schnickschnack. Dafür ungehörte Sounds, verstreut über die Gesamtänge des Tracks und Beats, die sich aus der Reduktion schälen und ins Komplexe dehnen. Neben Bandshell ((keine Ahnung, wer genau dahinter steckt) wird das ebenso Aufsehen erregende Debüt von Darling Farah auf Civil Music genau in dieselbe Kerbe schlagen. Natürlich wissen diese Jungspunde etwas mit Actress, Monolake, STL anzufangen, aber da ist noch mehr. Auf »Rise’Em« zieht Bandshell dann das Tempo an, bleibt aber im selben luftleeren Raum, und stoppt bei Team Shadetek anno 2004, nur weniger Hip und Hop. Sogar noch weniger Melodie. Ja, das geht. Melodiöse Klangfolgen hört man aber erst auf »Metzger«, das rhythmisch interessant bleibt, bei dem aber gerade die Melodien das Ohr verkleben bevor die durchweg exzellenten Sounds dorthin vordringen. »Dog Sweater« reduziert das Melodiöse wieder, spielt aber dafür mit einem Sample (scheinbar: Wiley) und mit Gabba-Rhythmik. Die beiden Tracks auf der B-Seite sollen aber auch nicht mehr sein als Stilübungen. Das geht völlig in Ordnung, wenn die A-Seite mit Tracks bespickt ist, die durchaus Maßstäbe setzen könnten. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dem hier so sein könnte.