Review

Eliphino

VYRBDY/ Don’t Make Sense

Somethinksounds • 2012

Zusammen mit Künstlern wie Artifact oder South London Ordnance zählt Tom Wrankmore aka Eliphino zu der Riege junger Durchstarter, die mit ihren eigenwilligen Produktionen das UK Bass-Feld derzeit von hinten aufrollen. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der 25-jährige, der zuvor von J Dilla beseelte Hip Hop-Beats fabrizierte, mit geschmeidigem House-Garage-Crossover einen Namen gemacht. Aufmerksamkeit erregte er dabei besonders mit dem hymnischen Titeltrack der »More Than Me EP«, der ihm vergangenes Jahr massenhaft DJ-Support bescherte. Auf der Anschluss-Single »VRYBDY/Don’t Make Sense«, seinem inzwischen dritten Release für Somethinksounds, modifiziert Eliphino seinen zwar tanzbaren, dennoch relaxten Sound und überrascht mit ungeahnter Roughness. Die A-Seite »VRYBDY« ist ein wuchtiger Club-Stampfer, der rücksichtslos jede Tanzfläche in Trümmer legt. Seinen Titel verdankt der Track dem repetitiven „Everybody singing“-Vocalsample, das von pochendem Bass, hibbeliger 808 und einer latent gebrochenen Beatstruktur getragen wird, die im letzten Drittel beinahe in einer wüsten Techno-Abfahrt mündet. Die B-Seite ist eine ähnlich raubeinige Angelegenheit, bei der Eliphino einen funky Soca-Break mit Gunshots und rüden, verhackstückten Ragga-Vocals garniert. Wrankmore, der musikalisch gerne häufiger neue Pfade einschlägt, stellt mit seiner jüngsten 12“ eindrucksvoll klar, dass er auch gröberes Terrain bestens zu meistern versteht. Angesichts dieser Wandlungsfähigkeit darf der nächste Richtungswechsel bereits mit Spannung erwartet werden. Wohin es dann auch immer gehen mag.

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Eliphino
Vrybdy
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