Review

Fennesz

AUN – The Beginning and the End of all Things

Ash International • 2012

Nach der Zusammenarbeit mit dem japanischen Alleskönner Ryuichi Sakamoto auf dem Album »Flumina«, veröffentlicht der Österreicher nun einmal mehr einen Soundtrack – seinen sechsten, womit er nun die Anzahl seiner Studioalben egalisiert hätte. Mit minimalistischen Kompositionen untermalt Fennesz »AUN«, das neueste Werk des österreichischen Filmemachers Edgar Honetschläger. Der Film ist in japanischer Sprache gehalten und größtenteils ebendort angesiedelt und behandelt nichts weniger als »the beginning and the end of all things«. Inspiriert von traditionell japanischen Klängen und der gesellschaftlichen Kühle im Reich der aufgehenden Sonne lässt Fennesz diesmal lieber den Verstärker aus und zieht eine akustische Gitarre vor. Manchmal klingt aber auch ein Koto durch. Mit vielen Flächen und weniger elektronischer Effekthascherei gelingt Fennesz ein außergewöhnlich atmosphärisches und gleichzeitig emotional berührendes Album. Trotz einer bei Ambientplatten immer mitschwingenden Gefahr, austauschbar klingen zu können, schafft er nicht etwas besonderes, sondern lässt nebenbei einen auch ganz sanft vergessen, dass das hier immer noch funktionale Musik ist, die er uns vorsetzt – groß.

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