Review

Tropic Of Cancer

Permission Of Love

Mannequin • 2012

Die Musik von Tropic Of Cancer setzt am Ende des Films ein, wenn der Killer selbst erledigt ist und das Opfer blutverschmiert auf die Zivilisation trifft. Shoegaze ist ein Finishing Move, schon immer gewesen, das weiß man nach »Lost In Translation«, aber das war ja noch harmlos. Denn Tropic Of Cancer vereinen viel mehr Dunkelheit in ihrem Sound, als es bisher andere Bands schafften. Drone und Witch House kratzen am Holz, bevor sie endgültig unter die Erde gebracht werden. »Beneath The Light« erzeugt diese Flächen fast nur durch einen kruden Synthie und einen kümmerlichen Beat. Dahinter singt jemand, vielleicht ein Lied von Schmerz. Wie bei einem schwarzen Loch ziehen sich die verschiedenen Elemente zusammen, um am Ende doch auf eine abartige Unendlichkeit zu verweisen. »It’s All Come Undone« zieht sich wie ein Versprechen auf eine bessere Zeit dahin. Wieder nur so ein schmaler Rhythmus, wieder eine Stimme, die sich kaum vernehmen lässt. Worte lösen Tropic Of Cancer so aus ihrer Form und reduzieren sie auf ihre Bedeutung. Denn mit jeder Sekunde wird klarer, dass es auf dieser EP um das Ende geht. Das Leid des Einzelnen umfasst das Drama der gesamten Menschheit. »The One Left« lässt sich dabei noch am ehesten greifen. Doch Tropic Of Cancer lassen den Dingen ihren Lauf. Es geht weiter, doch die Isolation bleibt. Und das Ende ist letztendlich auch nur wieder ein Anfang.