Review

Kylie Auldist

Still Life

Tru Thoughts • 2012

Wenn eine Sache funktioniert, also wirklich immer funktioniert, dann sind es Damen, die sich an Soul und Funk versuchen. Ein wenig Vintage im Sound und Outfit kriegt so gut wie jede hin. Doch Kylie Auldist das jetzt vorzuwerfen, wäre irgendwie falsch – immerhin hat sie schon mit den Bamboos gespielt. Und auch auf ihrer dritten Platte »Still Life« macht sie ihre Sache aus vollem Herzen. Stets bemüht, singt sie sich durch die Bläser und Orgeln vom sonnenbeschienen »Changes« und den schlendernden Sound samt Gitarrensolo von »About Face«. Doch trotzdem fehlt »Still Life« etwas. »Night Of Lies« geht nicht so wirklich unter die Haut trotz zahlreicher Streicher, obwohl Kylie Auldist genau das möchte. Diesem Album fehlen komplett überraschende Wendungen oder ungehörte Ideen, die es aus dem Durchschnitt heben. Auldists Stimme reicht alleine dafür nicht aus. »Howlin‘ For You« kommt mit seinem Kokettieren überhaupt nicht aus dem Quark, sondern strahlt in etwa so viel Erotik aus wie verschwitzte Socken. Und auch die leichten Anleihen an Rock in »Daydream« bringen keine Spannung oder Dynamik rein. »Still Life« markiert in seiner biederen Art nicht einmal den aktuellen Stand der Dinge, sondern verläuft irgendwo in der Egalität. Bis dahin funktioniert die Sache bei Kylie Auldist. Aber auch nur bis dahin und nicht weiter.

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