Review

Lukid

Lonely At The Top

Werkdiscs • 2012

Lukid, also Luke Blair, könnte das nächste große Ding sein. Doch der Konjunktiv funkt ihm dazwischen bei seinem Stil aus instrumentalem Hip Hop, Glitch, IDM, Downtempo und allem anderen, was sich noch finden lässt an Dingen, die man alleine am Laptop fabrizieren kann. »Southpaw« passt etwa perfekt zu den ganzen anderen Beatschmieden, die ihr Zeug fleißig über alle Kanäle verbreiten. Dagegen steht dann etwa der Titeltrack von »Lonely At The Top«, der deutlich mehr Tiefe hat und auf dem Grund seines Rhythmus die besten Momente abschöpft. Doch das geht bei Lukid nicht ineinander über, sondern die zwölf Tracks stehen ziemlich kalt nebeneinander. Die Wärme von »Bless My Heart« findet sich nur in diesen dreieinhalb Minuten, bevor »Manchester« deutlich sublimierter zu Werke geht und so fast jedes Gefühl abstößt. »The Life Of Mind« gibt sich ebenfalls wie ein Monolith, dabei sind die Strukturen in diesen Tracks ziemlich simpel. Dabei stehen genug starke Tracks wie »Riquelme« und »Laroche« auf der Haben-Seite von Lukid, die deutlich besser fließen. Das funktioniert auf einer anderen Ebene, die einfach berührt. Für abstrakte Spielchen ist »Lonely At The Top« zu durchschaubar und undurchschaubar wird die Platte erst beim Gefühl, bei der Atmosphäre, die Lukid aber nicht oft genug anzapft. Vielleicht geht es dann beim fünften Album von Luke Blair ohne Konjunktiv. Und noch einmal mit mehr Gefühl.