Review

Mouse On Mars

WOW

Monkeytown • 2012

Laut Eigenaussage von Jan St. Werner und Andi Toma mögen die beiden Club-Musik eigentlich gar nicht. Da wundert man sich nach dem ersten Durchgang der neuen EP »WOW«, dass schein- und hörbar die Labelbosse Modeselektor von Monkeytown Records dann wohl doch einen gewissen Einfluss auf den aktuellen Mouse-On-Mars-Output haben. Natürlich finden sich hier keine tumben, austauschbaren Dance-Tracks, deren niedriger Anspruch es ist, verdrogte Partygänger zum Tanzen zu bringen. Club-tauglich ja, aber bitte stets mit überraschenden Wendungen, die den Tanz schon mal stocken lassen können; zumindest für ein Augenzwinkern zwischen den Bass-Drums ist immer gesorgt. Die verarbeiteten Einflüsse reichen von grimigen Beats auf »HYM« bis hin zu P-Funk und Dicke-Hose-HipHop (»APE«), doch als reinen Gegenentwurf zum durchkomponierten, verkopfteren Vorgänger »Parastrophics« kann man das nur 33-minütige Werk nun auch wieder nicht bezeichnen. Eher als eine weitere interessante Fassette im Mouse-On-Mars-Klangkosmos. Für die stimmliche Unterstützung holte man sich zudem den vietnamesischen Performer Dao Anh Khanh, Eric D. Clarke und Las Kellies (Girl-Punk aus Argentinien) ins Studio. Ersterer erfand für »WOW« sogar eine eigene Phantasiesprache, so dass trotz nur neunmonatiger Produktionszeit doch wieder etwas Konzeptkunst drinsteckt.

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Mouse On Mars
Wow
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