Review

Laurel Halo

Sunlight On The Faded EP

Hyperdub • 2012

»Quarantine« von Laurel Halo war eine Platte der Extreme. Zwischen Wohlklang und Kopfschmerz, zwischen Liebe und Hass angesiedelt. »Sunlight On The Faded« macht es anders. Die 12-Inch distanziert sich deutlich vom Album, alleine durch die Rückkehr zum Beat. Keine breiten Sound-Experimente mehr, sondern der Rhythmus bildet die Basis beider Tracks. In der ursprünglichen Version drängt sich auch die Stimme von Laurel Halo nicht so penetrant in den Vordergrund, sondern bettet sich perfekt in die nervösen Takte und Effekte. Somit liegt »Sunlight On The Faded« auch deutlich näher an UK Funky und House als an der Kunsthalle. Laurel Halo räumt in der Dub-Version dann ihre Stimme komplett aus dem Weg und gibt den Track noch mehr Raum durch mehr Hall. Da zeigt sich, dass die Dame eigentlich eine ziemlich starke Producerin ist. Über sechs Minuten baut sich das Thema auf. Aus der ursprünglichen Kantigkeit schält sich nach kurzer Zeit eine Weiche raus, die auf einen tumben Beat liegt. Laurel Halo lotet keine Extreme mit dieser Veröffentlichung aus, sondern liefert zwei astreine Tracks ab. Der Wohlklang siegt.