Review

Delphic

Collections

Chimeric • 2013

Da haben Delphic im Vorfeld ihrer zweiten Albumveröffentlichung den Mund aber mal ganz schön voll genommen: »We get very angry about the state of popular music and we want to bloody change it«, ließ Sänger Rick Boardman verlauten – und nun liegt »Collections« vor und man kommt nicht umhin ob der großen Erwartungshaltung, etwas enttäuscht zu sein. Dabei ist das Album keineswegs schlecht, nur eben nicht der Quantensprung im Electro-Rock, der heraufbeschworen wurde. Kein Song schafft es, komplett zu überzeugen, als ob man sich Band-intern nicht zwischen Indie-Disko und Dancefloor entscheiden konnte und darum immer beides anvisiert hat – nur um dann auch beides haarscharf zu verfehlen. Dem Trio mangelt es aber nicht an musikalischen Einfällen: da sind nervös hechelnde Beats, bombastische Synthiefanfaren und große Melodien. Im Gegensatz zu ähnlich gearteten Bands binden Delphic zudem noch (Mainstream-)HipHop-Elemente in ihre Songs ein – was allerdings beispielsweise Young Magic schon organischer geglückt ist. Will sagen: Neu sind hier weder die Ansätze noch die Ausführung. Delphic wollten eine revolutionäre, futuristische Platte aufnehmen, haben aber durch und durch moderne Gegenwartsmusik geschaffen, nicht mehr und nicht weniger.