Review

Mountains

Centralia

Thrill Jockey • 2013

Mountains machen Musik für Leute, die einen Hang zu Yogi-Tee haben oder einfach nur gerne damit angeben, dass sie anstrengende Songs hören, die sie auch mal ganz zwanglos auflegen, wenn Freunde da sind, denen so ein Sound ziemlich auf den Sack geht. »Centralia« ist die mittlerweile fünfte Platte von Brendon Anderegg und Koen Holtkamp, das irgendwo zwischen strukturlosem Drone, PostRock und Ambient liegt. Das funktioniert im 20-minütigem »Propeller« ziemlich anständig, auch wenn der Track für den Spannungsbogen ein wenig zu lang daherkommt. Dass die Luft raus ist, machen einem Holtkamp und Anderegg gleich mit ein paar Windgeräuschen am Ende klar. Einzig »Liana« sticht noch ein wenig raus, bringt ein paar schöne Momente mit einer kaputten Synthie-Melodie, während sich Schicht um Schicht im Sound auftürmt. Ansonsten ist »Centralia« eine ziemlich eintönige und prätentiöse Sache. Die Gitarre in »Indentical Ship« streut ein paar Töne ein, die sich zwar in den Track legen, aber sonst irgendwie gar keine Bedeutung haben und einen erstaunlich kaltlassen. Anderegg und Holtkamp haben mit »Centralia« ein Album geschaffen, dass stets zwischen verkopfter Anstrengung und leichten Momenten schwingen will, aber die Platte kippt weder in die eine noch in die andere Richtung, sondern versinkt einfach in ihrer gebastelten Schönheit. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?