Review

Clark

Turning Dragon

Warp • 2008

Dieser Chris Clark ist einfach nicht zu durchschauen. Vielleicht ist es das, was den britischen Elektroniktüftler derzeit in die Thronnachfolge von Richard D. James, besser bekannt als The Aphex Twin, bringt. So war sein Debütalbum von 2001, »Clarence Park«, im Kern noch ein verspieltes Electronica-Album mit Hang zur dunkleren Seite des Absurden, während die beiden Nachfolger sich der Struktur gänzlich verweigerten und mehr oder weniger Klangforschung betrieben. Mit seinem vierten Album veröffentlicht Clark, der seinen Vornamen neuerdings weglässt, wahrhaftig Tanzmusik. Inspiriert und beeinflusst durch seine neue Wohnstätte, Deutschlands schönster Ausgehmetropole Berlin, hat sich der Engländer mit diesen elf Tracks vor der Pariser Clique um Jackson & His Computer Band, Mr. Oizo oder Para One tief verbeugt. So tief übrigens, dass der geschickte Musiker bequem noch zusätzliche Falltüren auf den Tanzboden einbauen konnte. Dass diese Hinterhalte derart abwechslungsreich, unvermittelt und doch in glänzender Deutlichkeit platziert sind, macht »Turning Dragon« zu einem wirklich unterhaltsamen Album. Nur wegweisend ist es eben nicht.