Review

Godblesscomputers

Freedom Is O.K.

Equinox • 2013

Gott segne die Computer? Was Orwell im Grab rotieren lässt und uns gleich die schlimmsten Dystopien im Kopf ausmalen lässt ist das Alias des italienischen Produzenten Lorenzo Nada aus Bologna. Ähnlich düster wie die Vorstellung einer Welt, in der Computer Kreuze und Altäre ersetzt haben, ist die Musik auf Nadas Debüt »Freedom Is O.K.«. Als wäre Frieden bloß geduldet und nicht das unbedingte Ziel, auf das die Menschheit hinarbeite, drückt die beat- und basslastige Musik auf der 10-inch von Godblesscomputers bisweilen eine Atmosphäre der Lethargie aus, die gleich ins Herz geht. Beginnt das Mini-Album mit »Green Flowers« noch etwas druckvoller nimmt der Italiener schon im Folgetrack »Nowhere« zugunsten von mehr Gefühl und Emotionen etwas Tempo raus. Diese triggert er vor allem entweder durch eine hervorragende Auswahl an modifizierten Vocal-Samples oder direkt durch eine zärtliche Stimme, wie die von Francesca Amati auf der ersten Single »Fire Extinguisher«. Die Instrumentierung ist grundsätzlich in Moll gehalten, schafft es aber trotz trauriger Klavierakkorde aufgrund zackiger Rhythmik den Zuhörer zu bewegen. Was Benjamin Damage und Doc Daneeka auf ihrem im vergangenen Jahr veröffentlichten Album »They!Live« aufgegriffen hatten, führt Godblesscomputers mit seiner EP fort: einer Verschmelzung von Bass und Gefühl.