Review

Alex Puddu

The Golden Age Of Danish Pornography

Schema • 2012

Reggae, Jazz, Funk oder sonst welcher Stil. Kennt man sich nicht aus, dann wird man schnell zu dem Trugschluss verleitet, innerhalb eines Genres klinge alles gleich. Für den Laien ähneln sich die verschiedensten Songs oft wie deren grafische Darstellung der Wellenformen. Dass in einem banalen Auf & Ab oder Rein & Raus aber jede Menge Leben stecken kann, vermag bisweilen nur der Liebhaber zu erkennen. Dazu muss er nicht mal ausserordentlich versiert sein. Lust muss er haben. So wie man sie hier in Noten übersetzt hat. Klar klingt‘s oft abgedroschen, aber so ist das nunmal bei einem Porno. Dieser Soundtrack geht aber nicht gleich zur Sache, wie man das von heutigen Produktionen her kennt. Galan Puddu fährt so sachte an wie er immer wieder souverän zum stehen kommt. Vom Vorspiel bis hin zur Zigarette danach findet jeder Akt des Liebesspiels seine musikalische Entsprechung. Man wird von den DrumBeats wie unter der Last eines Körpers gemächlich in die Sitzkissen gedrückt und von dem butterweichen, warmen Rhodes umschmiegt, wie von der Nähe eines nackten Liebhabers. Wann auch immer sich mal wieder jemand an einer Adult-Movie-Vertonung versucht. So hoch wie die Latte hier gelegt wurde, wird so schnell keine Scheibe der vorliegenden den Rang des Genrehighlights ablaufen.