Review

The Sweet Vandals

After All

Sweet • 2013

Im Vergleich zu den Low Budget Artworks der Vorgänger, geben sich die Mannen um Frontfrau Mayka Edjole auf dem Cover ihres vierten Longplayers erstaunlich selbstbewusst. Beim Überfliegen der Titel wird einem schnell klar, welcher Wandel dieser neugefundenen Selbstsicherheit zu Grunde liegt. Wurden die ersten drei Zöglinge noch von einem Storch (namens Henry) gebracht, ist man mittlerweile um einige unangenehme Erfahrungen diesbezüglich erwachsener geworden, und vertraut sich nunmehr sich selbst an. Die Entscheidung zur Hausgeburt war da wohl der einzig logische nächste Schritt, hatte man doch seit Anbeginn den Weg dorthin eingeschlagen. Was anfangs noch ein mit Vintage-Equipment gefüllter Proberaum war, hat sich nun zum Funkameba Tonstudio gemausert, das neuralgischer Ausgangspunkt für eine neue spanische Black Music Bewegung ist, die die Sweet Vandals 2005 mit »I Got You Man« losgetreten haben. Leider vermisse ich seither einen weiteren Hit, der es ihrem Einstand im internationalen Deep-Funk und Soul Geschehen gleich macht. Sie sind aber alles andere als ein One Hit Wonder, was ihre Live Performances immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen. Und auch dieses Album ist wieder übersät mit morsecodeartigen Gitarrenlicks und Hammondriffs, die sich in aller Herrenländer in Hüftkreise übersetzen lassen.