Review

The Last Skeptik

Thanks For Trying

BBE Records • 2013

»Diggin’ is a science!« – und dementsprechend sind die Produktionen der Beatschmiede Testfelder für die Kombiniermöglichkeiten der auf Flohmärkten und in Pattenläden gefundenen Proben und gemachten Analysen. Hatte man sich auf dem Debüt »How Not To Make A Living« noch ganz der Sparte 90er Hip Hop gewidmet und den Rapper Rewd Adams ausgiebigst zu Wort kommen lassen, so gibt es nun in der zweiten Runde einen instrumentalen, interdisziplinären Rundumschlag, der Grenzen durchbricht und neues Terrain erschliesst. Hier wird selbstverständlich gesampled was das Vinyl-Zeughaus hält. Aber auch gleich eine ganze Armee an Musikern steht dem jungen Skeptik aus London tatkräftig zur Seite. Und da sein technisches Know-How und sein musikalischer Horizont es quasi einfordern, werden manche der aufgenommenen Instrumente noch mal »reverse engineered«, und finden über einen Abstecher in der MPC ihren zweiten Weg auf die Scheibe. Skeptik ist fast so was wie der menschgewordene Music Production Controller. Ganz egal ob er sich nun seine Proben aus Asien, dem Maghreb oder einem 1970er Bay Area Proberaum besorgt und er seine Musikerriege mit Jazz oder Soul die Stilgrenzen neu ausloten lässt. Sein daraus katalysierter Hybrid dürfte die Pioniere der Kunst von Thievery Corporation bis Pete Rock gleichermaßen in Staunen versetzen.

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