Review

The Long Blondes

Couples

Rough Trade • 2008

Man setze sich vor eine mit (Ex-)Paaren bebilderte Studiowand, hole sich Hot Chip-, Daft Punk- und Klaxons-Remixer Erol Alkan als Produzenten ins Boot, veröffentliche das Album auf Rough Trade und heraus kommt ein sehr gelungener Indiepoprockiger Zweitling um Frontfrau Kate »Ich klinge wie Debbie Harry« Jackson. Eben diese, optisch betont moderne und auffällig elegant gekleidete Dame, beeindruckt auch stimmlich und nicht zuletzt dank Fräulein Jacksons Präsenz lässt sich das Quintett aus Sheffield musikalisch zwischen Post-Punk, New Wave und Retro-Pop verorten. So sicher wie das Amen in der Kirche oder der verbrannte Gaumen nach Pizzabaguettes, ist die Single »Century« ein geglücktes Zusammenspiel aus Synthie-Elementen, gewollt leisem »Come As You Are«-ähnlichem Gitarrenriff und lehrbuchmäßigem piano/forte-Wechsel. Hoher Wiedererkennungswert, in der Not sogar tanzbar und Karaoke-tauglich. Weiterer Höhepunkt ist das reduzierte und minimal arrangierte »Too Clever By Half« – gut gehaucht ist halb gewonnen. Angenehm unauffällig wie Pete Sampras kommen »Guilt« und »The Couples« daher. Andere Songs wie »I Liked The Boys«, »Erin O’Connor« und »I’m Going To Hell« be-, »Nostalgia« und »Round the Hairpin« entschleunigen. Stimmig und authentisch, garniert mit einer Portion Glamour.