Review

Tricky

False Idols

False Idols • 2013

Die neue Platte ist immer die beste Platte. Irgendwie wäre es auch schräg, wenn das im Selbstverständnis eines Künstlers anders wäre. Und so poltert auch Tricky vor der Veröffentlichung seines zehnten Albums »False Idols« rum, dass dieses Stück der Zenit sei. »False Idols« kommt nun über das gleichnamige Label, das Tricky gegründet hat, also bestes Material, um der Musikindustrie einen mitzugeben. Denn tatsächlich ist »False Idols« das stärkste Album von Tricky seit langer Zeit. Deutlich näher am Sound von »Maxinquaye«, reifer in den Ideen, mischt der Mitbegründer des TripHop die richtigen Momente. Nneka macht sich wunderbar als Feature in »Nothing Matters«, während der Track die üblichen Strukturen des Pop auffährt, aber sich Synthies, Beat und Bass zusammenziehen. In »We Don’t Die« säuseln Stimmen beruhigende Zeilen, während der Rhythmus stupide vor sich hinzieht. Alle paar Sekunden deutet eine Gitarre mal eine Melodie an, mehr kann, mehr darf hier aber nicht passieren. Denn die Reduzierung auf das Wesentliche, das ist die Stärke von »False Idols«. Tricky hat zu seinem Sound zurückgefunden. Wobei TripHop als Marke viel zu kurz greift, um Tricky zu beschreiben. Aber das war schon immer so. Tricky klingt eben nach Tricky – auch im zehnten Anlauf. Oder besser: Erst recht im zehnten Anlauf.