Review

Olugbenga

Hafiza [Innocence] 12"

Pictures Music • 2013

Auf seiner Debüt-12″ für Pictures Music legt Olugbenga Adelekan die Karten offen auf den Tisch. Und er macht es sich dabei nicht einfach. Als Bassist von Metronomy bereits mit Lorbeeren versehen, darunter der begehrte Mercury Prize, schlägt er solo andere, elektronischere Pfade ein. Diese Kehrtwende ist gar nicht das Problem des Briten, denn Olugbenga nutzt die Erfahrungen mit Metronomy und setzt das dort erlernte Repertoire gewinnbringend hier ein. »Hafiza [Innocence]«, der Titeltrack, überzeugt mit seiner Electrofunk-Bassline, mit einer Melodie, welche den nötigen Pop Appeal aufweist, durch Beats mit Trap-Infusion. Dazu singt eine Stimme in einem hypnotischen Loop gefangen die Worte: »you mesmerize me girl«. Kurz: Der Track hat alle Zutaten, um in diesem Sommer ein Hit zu werden. Sollte das nicht klappen, dann liegt es nur daran, dass Olugbenga einen ausgeprägten Hang zum Spielen hat. Er spielt gerne mit seiner Stimme, pitcht sie hoch, pitch sie runter. Er erforscht gewissenhaft die Funktionen seines Synthesizers, findet hier einen neuen Sound und dort einen weiteren. Er verkompliziert mitunter die Dinge. Ich mag das ja. Auf »Hafiza [Innocence]« wirkt das auch bereichernd. Die B-Seite fällt dagegen zunächst ab. »I Can Be Whatever You’re After« ist dann nur noch viel mehr eine Erprobung der zur Verfügung stehenden Soundpalette als ein ausgereifter Track. »Time Dollars« ist dann wieder ausgeklügelter, wenn auch die Stimmung hier abgehangener ist, mehr Dunst, mehr baggy, mehr Hip Hop.