Review

Kelpe

Fourth: The Golden Eagle

Drut • 2013

Dass »Fourth: The Golden Eagle« bereits das vierte Album des Briten Kelpe ist und er schon eine ganze Dekade lang Menschen auf der ganzen Welt mit seinen Broken Beats begeistert, ist nichts neues. Trotzdem ziehen auch schon lange aktive Künstler an einem vorbei, besonders, wenn sie kein allzu großes Aufheben um ihre Person machen. Die einen drängen in den Vordergrund, andere agieren eben lieber aus dem Schatten heraus. Ähnlich ist es bei Kel McKeown, der in aller Seelenruhe zehn neue Tracks veröffentlicht, von denen seiner Meinung nach eigentlich nur einer der wichtigste ist und die neun davor bloß eine einführende Wirkung für eben »Answered«, den Closer und die erste (und wahrscheinlich einzige) Singleauskopplng des Albums, darstellen: »(…) I was trying to make the warmest and most analogue sounding thing I’ve done, and I think it came out best on „Answered“. The rest of the LP (…) is an extended build up to that favourite track on the record (…).« Wer aber jetzt denkt, dass mit Wärme auch Ruhe gemeint sein könnte, der täuscht gewaltig: Gerade »Superzero Theme« knallt in seiner heldenhaften Melodie und seinem epischen musikalischen Thema. Und ohnehin stehen die anderen Stücke erstens durchaus in der qualitativ sehr hohen Tradition ihrer Vorgänger und zweitens auch ganz gut als eigenständige Songs da – zumal man ehrlich gesagt diesen erwähnten dramaturgischen Aufbau mit naiven und eben nicht über jeden kleinen Insider geschulten Ohren nicht ganz nachvollziehen kann. Vielleicht ist »Fourth: The Golden Eagle« etwas drückender als sein 2009er Vorgänger »Cambio Wechsel«, aber keineswegs anstrengender.